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neue bilder von salzburg (2005)

vernissage: montag 11. april 2005, 19:00
eröffnung durch vizebürgermeister di. harald preuner
ort: ärztezentrum MIRAMED (dr. burghard peter & partner)
5020 salzburg, berchtesgadenerstr. 11

bild: a.thiel: saalachspitz, pastellkreide, 2005
more paintings wer das eigentliche darzustellen trachtet, wendet sich meist von den zentren des begehrens ab und sucht nach den qualitäten dort, wo sie gemeinhin nicht vermutet werden. eine sache zu umkreisen heisst im konkreten fall, das zentrum zu vermeiden und die ränder abzugehen. mathematisch gesehen existiert das zentrum auch nur als unendlich kleiner punkt, als konstrukt des darumherumliegenden. auf die konkrete wahrnehmung umgelegt, kann nur das außenliegende, entfernte, unbeachtete auf seine erscheinung hin untersucht werden. das hieße auch, dass wahrhaftigkeit (vielleicht auch ein ästhetischer wert, wenn auch belastet und irritierend im kontext des schönen) kein phänomen ist, das einer zentralistischen idee zu folgen bereit ist.
an den ausgefransten rändern einer stadt umherzustreifen bietet auch die gelegenheit, die befindlichkeiten eines städtischen systems besser nachvollziehen zu können. da fuhrwerkt kein gestaltungsbeirat an der erhaltung der kunsthistorischen oberfläche, da verlangt kein kommerzielles interesse nach dem aufpolieren des verstaubten, abgelebten glanzes. hier sprießen die thujen wie die pusteln eines pubertierenden, hier wird die aggression der menschen am erbarmungslosen krüppelschnitt der altehrwürdigsten bäume manifest. hier überlagern sich rastlosigkeit und zwanghafte mobilität mit verschlafener, erstarrter idylle zu einem faszinierenden bild voller intensität. hier tritt auch einheitsstiftend und wie ein guter wegbegleiter die gestalt des gaisberges in erscheinung. hier habe ich auch verstanden, dass das heilige in den 36 ansichten des berges fuji (1823 - 29) von katsushika hokusai mehr ist, als nur ein traditionelles zitat. wenn sich der gelbzarte schein der sich hinter den höglbergen verabschiedenden sonne dem gaisberg das kleid des abschieds überwirft und die banalen dinge der ebene im dunkel des vertraulichen schattens versinken: dann, ja dann ist man auch glücklich über den grauen regen des kommenden tages. (a.t.)


alle arbeiten: pastell auf papier mit passepartout: 1000.- euro (ohne rahmen)