Schloss Arenberg
Die Geschichte des Schlosses Arenberg, die wir uns bei einer Begehung von Frau Herzog erzählen lassen, begann im Jahre 1338. Von den Ursulinen wurde das Anwesen in den Sümpfen am Stadtrand 1695 verschmäht. Nur Färber, Töpfer, Wachszieher und Weißgerber, die Verbündeten des Wassers, hatten sich hierher ans Ufer der Salzach verirrt. Ende des 17. Jhs. führten hier Priesterseminaristen ein lotterhaftes Leben am noch unverbauten Salzachufer. Graf Firmian investierte erstmals wieder in den Ausbau des Anwesens und ließ eine Gloriette errichten, von der man noch heute Reste sehen kann: das Fundament am Biaglstein (Hügelstein), das wie eine leere Bühne nach dem Abgang der Schauspieler darauf wartet, wieder einmal bespielt zu werden.
Joseph Rosegger, Gärtner und neuer Schlossherr war des Erzbischofs "Hexenmandl", weil er dank seiner vielen Glashäuser auch im Winter Blumen liefern konnte. Er ließ 1791 Schaugrotten in den Biaglstein sprengen, die von der Salzach befahrbar waren und fand eine römischen Nekro- pole, deren Überreste er nebst einigen Fälschungen im hauseigenen Museum unterbrachte. Heute ruhen die Schätze unter dem Fußballstadion in Kleßheim. Übrigens konnte man damals den Museumsbesuch gleich mit einem Gang ins Wirtshaus im Schloss Arenberg kombinieren.
Im 19. Jh. bewohnten das Schloss französische Offiziere, die ersten Belagerer Salzburgs, später Carolina Augusta und schlussendlich die Gräfin Auersperg, die nach einem Großbrand dem Anwesen endlich wieder das Aussehen eines Schlosses verlieh. Das Gebäude wurde zu einem einzigen Prunkbau zusammenfasst und der Paradiesgarten ums Schloss zu neuem Leben erweckt.
Bis 1931, als das Schloss an die Stadt Salzburg ging, war es immer wieder ein beliebter Treffpunkt der gehobenen Gesellschaft, auch für Künstler und Intellektuelle: So waren Johannes Vulpius, Gustav Klimt, Kolo Moser und Max Reinhardt bekannte Gäste des Hauses.
1995 wurde die American Austrian Foundation gegründet, die 2001 das Schloss kaufte. Seitdem ist die Stiftung für die Instandhaltung des Geländes verantwortlich und sorgte im Zuge der Renovierungsarbeiten auch dafür, dass erneut eine Sammlung von Skulpturen und Plastiken im Garten des Schlosses einzog: die Sammlung Würth.
Luka Leben