Durch Klicken und
Mouseover können
Sie viele der Seiten
beeinflussen und
verändern. Dadurch
wird Verborgenes
sichtbar oder
verschwindet
wieder. Es beginnt
fast immer
mit dem X des
gefällten Baumes.
A. Thiel


Ausstellung BE 8. Klassen
11. 3. 2020
RATHAUS 18.30

Kollegienkirche 20.00

Startseite Startseite Anton Thiel die beteiligten Fächer/Lehrer/Schüler
Startseite Startseite der Schule Was wir nicht wollen
BE-Ausstellungen BE-Ausstellungen die Ausstellungsbroschüre Pdf
X NOfuture*

Patrizia Kloos Ästhetik des Zerfalls

Die Aufgabe war es das diesjährige Schulthema „Arts for Future“ für unsere Jahresausstellung der 8. Klassen „No Future“ tragbar umzusetzen.

Meine Projektidee entstand durch die Inspiration des US-amerikanischen Künstlers Bob Ross und seine atemberaubenden Landschaftsgemälde. Mein erstes gemaltes Bild zeigt eine typische Bob Ross Landschaft.

Um das Thema neu aufzugreifen, erstellte ich eine Serie an Landschaftsbildern, die etwas Unnatürliches an sich haben - eine Anspielung auf die derzeitige Umweltsituation. Des Weiteren will ich eine Zukunftsprognose wagen, wenn bezüglich der Umwelt, kein Umdenken passiert. Das Stichwort zu meiner Arbeit lautet 'Apokalypse' und thematisiert die Rückbesinnung auf die Natur, sowie natürliche Lebensräume. Ein sehr unnatürliches Grün steht im Kontrast zum „noch“ realistischen Landschaftsbild. Es fragt sich nur, von welcher Dauer dieses noch sein mag.

Um meine Collage spannender zu gestalten, machte ich mich auf die Suche nach anderen Landschaftsbildern, die einen Kontrast zur Zukunft bilden sollten. Denn von älteren Familienmitgliedern hört man oft: „Damals war die Natur noch so unberührt, damals war alles schöner.“

Nun, ein bisschen glaubhaft erscheint mir dies schon: idyllische Ruhe auf unberührtem Boden, grüne Wiesen und tiefblaue Seen. Bleiben meiner Generation diese Bilder nur als Kindheitserinnerungen? Ich meine, so ein Baggersee hat schon sein Flair, doch er ersetzt kein natürliches Gewässer. Erst vorletzten Sommer hieß es von meiner Gemeinde, der nahgelegene Bergsee solle nicht mehr genutzt werden, da die Wasserqualität durch die Menge an Badegästen und ihrem Sonnenöl zu einer Belastung, auch für die dort lebenden Tiere, geführt hätte.

Daher soll ein Teil meiner Bilder zeigen, wie der See aussehen könnte, wenn wir weiter so nachlässig handeln wie bisher. Aber diese Unachtsamkeit der Menschen spiegelt sich auch in anderen Ausmaßen wider, wie den durch Klimaerwärmung verursachten Waldbränden. Insofern bedeutet das fehlende Umweltverständnis nicht nur die Destruktion unseres Lebensraumes, sondern auch unsere eigene.

Wenn sich die Welt erst einmal von unserem menschlichen Dasein erholt hat, dann wird sich aber womöglich auch die Natur ihr ursprüngliches Territorium zurückholen. Um dies zu illustrieren, benütze ich als Gedankenstütze Bildmaterial von Orten, bei denen dies bereits in Kraft getreten ist, sogenannte „Lost Places“.

Dass ich gerade dieses Thema gewählt habe, liegt daran, dass ich einerseits gerne mit Acryl auf Leinwand arbeiten wollte und andererseits, inhaltlich die sehr aktuelle Umweltdebatte thematisieren musste. Aus meiner Sicht ist nichts bedrohlicher als den gegebenen Zustand einfach zu akzeptieren. Die Folgen sind dramatisch und daher muss uns dies immer wieder vor Augen gehalten werden. Über Emotionen lassen sich Gedanken besser nachvollziehen, daher konfrontiere ich den Betrachter nicht nur mit dem Problem selbst, sondern mache auf den Unterschied zwischen damals und jetzt aufmerksam.

Während des Gestaltungsprozesses ist mir bewusst geworden, dass der Zeitfaktor eine bedeutende Rolle spielt. Um meine Hauptarbeiten also zu einer Collage zu ergänzen, griff ich auf eine Arbeit aus dem letzten Schuljahr zurück und auf eine Illustration, die es nur noch entsprechend zu kolorieren brauchte.

Mein Ziel war es schließlich, eine Collage mit Bildern zu erstellen, die möglichst alle in einer Beziehung zu einander stehen. Dies soll durch ein Farbschema, nicht aber durch eine stilistische Übereinstimmung deutlich werden. Während einige Bilder sehr statisch wirken, weisen andere eine gewisse Dynamik auf, die der Arbeit wegen ihrer typisch, klassischen Präsentationsart wiederum ein wenig mehr Spannung verleihen.

Durch meine Ansammlung von verschiedensten Materialien, unter anderem Zeitschriftausschnitten, Bildmotiven auf Papier oder Leinwand mit pompösen Rahmen oder nicht, war es schwer eine gutgelungene Platzierung auszumachen. Denn ich hatte im Voraus nicht bedacht, dass sich die Farbschemata zu drastisch voneinander unterscheiden würden. Daher gab es ein paar Nachbearbeitungen. Jedoch glaube ich mit meiner jetzigen Anordnung eine Lösung für gleich zwei Probleme gefunden zu haben: Zum einen ist eine zeitliche nachvollziehbare Leserichtung von links nach rechts auszumachen (von damals über heute bis in die Zukunft), und zum anderen sind die von mir stammenden Motive nun auf einer Seite zu finden. So ist es für Betrachter*innen leichter, zwischen den selbstgemachten und den dazugelegten Bildern von anderen Künstlern zu unterscheiden. Der Stilbruch meiner Arbeiten im Vergleich zu den anderen verdeutlicht dies zusätzlich.  



.