A. Thiel |
X NOfuture*
Oliver Reichenau Blank Pages Diashow - bitte klicken Da die Fridays For Future Demonstrationen das Musische Gymnasium letztes Schuljahr wie eine Welle erfasst haben und das Thema des Klimaschutzes ein allgegenwertiges ist, ist das Jahresmotto im Schuljahr 2019/2020 Arts For Future. Was können wir mit unserem Kreativen Schaffen bewirken? Wie können wir uns Ausdrücken? Genauer noch, haben wir überhaupt noch eine Zukunft? Die Ausstellung der achten Klassen steht unter dem Motto No Future, angelehnt an den gleichnamigen Song der Sex Pistols. Ideenfindung Von Anfang an klar war, dass ich mich auf meine persönliche Zukunft im Kontext der heutigen Zeit beziehen möchte. Was liegt vor mir? Die erste Idee war Portraits von gleichaltrigen Freund*innen anzufertigen und sie dann malerisch altern zu lassen. Zusätzlich, um das Projekt von etwaigen Apps abzuheben, dank denen mit einem Klick Bilder verjüngt oder gealtert werden können, sollte ein Stopmotion-Film eines in zehn Bildern schmelzenden Eiswürfels produziert werden. An einem Teil der Idee habe ich festgehalten: mit Acrylfarben habe ich Bilder eines Eiswürfels gemalt, der in jedem Bild weiter zerflossen ist. Insgesamt sind so jedoch mehr als die vorgesehenen zehn Bilder entstanden. Tatsächlich waren 18 Bilder nötig, um in einem Video tatsächlich das Gefühl des Schmelzens zu vermitteln. Abgekommen bin ich jedoch von der Alterungs-Idee, einerseits, weil die Ähnlichkeit zu Smartphone Apps, an die ich beim Überlegen zuerst gar nicht gedacht hatte, zu groß war, andererseits weil ich nicht zu 100 Prozent hinter dem Konzept stand. Stattdessen möchte ich mich mit der Generationenfrage auseinandersetzen. Welchen Problemen haben die vorhergehenden Generationen sich stellen müssen? Was beschäftigt meine Generation und welche sind die Krisen der Zukunft? Um diese Gedanken bildlich darstellen zu können, fertige ich vier Portraits an. Vier Generationen, die am Beispiel meiner Familie verbildlicht werden und mit denen ich Interviews führe, um einen Einblick in ihr Leben zu erhalten. Doch nicht nur die Vergangenheit soll repräsentiert sein, auch die zukünftigen Generationen haben den Anspruch, gezeigt zu werden. Wie ist das möglich, wenn es noch keine Bilder von ihnen gibt, man noch nicht weiß, mit welchen Problemen sie sich beschäftigen müssen werden? Die Antwort ist simpel: BLANK PAGES. Arbeitsprozess Begonnen habe ich mit dem Stopmotion Video. Um die Bilder möglichst lückenlos ineinander übergehen lassen zu können, habe ich alle an einem Abend gemalt. So blieb es mir erspart, Farben nachmischen zu müssen und doch nie den exakt richtigen Farbton zu finden. Als Muster haben vier echte Eiswürfel herhalten müssen, die jedoch alle nacheinander unterschiedlich geschmolzen sind. Dennoch passen die 18 Bilder gut zueinander. Als Nächstes habe ich mit den Portraits begonnen. Zu entscheiden, welche Familienmitglieder ich zeichnen möchte, war nicht einfach. Im Endeffekt habe ich beschlossen mich an die Linie meines Urgroßvaters zu halten, die bis zu mir reicht. In Feinarbeit habe ich mit einem 2B Bleistift die Portraits aufs Papier gebracht. Was jetzt noch fehlt, sind Interviews, die darlegen, mit welchen Probleme und Umständen die verschiedenen Generationen zu kämpfen hatten, haben und haben werden. Abschließende Gedanken Es ist sehr interessant zu sehen wie sich nicht nur gesellschaftliche Probleme, sondern auch Gesichtszüge und spezifische Merkmale mit der Zeit verändern und wiederholen. Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der eigenen Familie zu finden und herauszuheben war keine leichte Aufgabe, jedoch eine sehr spannende, die das Verständnis füreinander erweitert hat. |
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