A. Thiel


Ausstellung BE 8. Klassen
11. 3. 2020
RATHAUS 18.30

Kollegienkirche 20.00

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Jakob Wilke Freeze Frames

Konzept

„Freeze Frames“ zeigt Selbstportraits in Kohle und Acryl. Es ist nicht der Versuch die Zeit einzufrieren, sondern Eindrücke und Gefühlslagen mittels unterschiedlicher Gestaltungsarten, wie zum Beispiel Entfremdung von Proportion und Farbe, für die Zukunft aufzubewahren.

Beschreibung

„Freeze Frames“ ist eine Collage bestehend aus zwölf gestalteten Papieren, welche auf einem Foamboard mit den Maßen 125 x 80 angebracht sind. Zu sehen sind vier Selbstportraits.

Das Portrait am linken, unteren Bildrand ist das kleinste der Vier. Es ist eine Malerei mit naturalistischem Anspruch, die den Kopf mit Oberkörperanschnitt in der Frontansicht zeigt. Die Darstellung hat weiße Konturen und ist bündig mit der unteren Kante des Bildes. Der Rest des Blattes, auf dem sie sich befindet, ist in schwarz getaucht. Dieses Schwarz setzt sich Vertikal fort und füllt das linke Drittel der Collage.

Zentral auf dem Foamboard ist das zweite Portrait platziert, welches naturalistisch umgesetzt wurde. Es ist eine Kohlezeichnung, den Kopf in der Dreiviertelansicht zeigend.

Rechts oben ist ein Selbstbildnis zu sehen, dass hinsichtlich Proportion und Farbe entfremdet wurde. Die Palette ist auf Rot und Gelb reduziert, das untere Gesichtsdrittel ist überdimensioniert, das Gesicht wird in der Dreiviertelansicht mit leichter Untersicht gezeigt.

Das vierte und letzte Portrait füllt den rechten, unteren Rand. Auch hier sind Farbe und Proportion verändert, es ist in verschiedenen Blautönen gehalten und in der Breite verkürzt und in der Höhe verlängert.

Die Augen sind in dem in Rot und Gelb gehaltenen Bild sowie der naturalistischen Malerei geschlossen, bei den anderen zwei geöffnet.

Die Räume zwischen den Portraits sind mit Blättern gefüllt, auf welchen vertikale und horizontale Linien aneinandergereiht sind, es fallen drei Paare von dickeren, kurzen Linien auf.

Entwickelung der Idee

Die endgültige Idee ist das, was aus einem Sammelsurium von Einfällen und Versuchen übriggeblieben ist. Nach einer Phase der Ratlosigkeit habe ich mich schließlich, geleitet von meiner Intuition, an die Arbeit gemacht. Das hier in Worte gefasste Konzept gibt dem überwiegend intuitiv abgelaufenen Prozess „Sprache“. Rückblickend könnte ich also sagen, dass das vorhergehende Grübeln über ein stimmiges Konzept sich unterbewusst auf die praktische Umsetzung ausgewirkt hat. Eine Auswirkung, welche sich erst im Nachhinein in Worte fassen lässt.

Einen Hinweis auf den Titel gibt die Gestaltung der Zwischenräume: Die Entscheidung für die horizontalen und vertikalen Linien war ästhetisch bedingt, die für die schwarzen Balken konzeptbedingt. Ich hatte Hemmungen Text zu verwenden, auch wenn es grafisch sehr ansprechend gewesen wäre, da es sich für mich anfühlte, als würde ich damit das Bild „pseudo-intellektualisieren“. Ich wollte aber auch nicht eine Lösung, welche vom Inhalt vollständig losgelöst und damit wortwörtlich ein Lückenfüller ist. Deswegen habe ich mich für die schwarzen Balken auf Linien entschieden, diese sollen an das „Stopp“-Symbol, welches bei Youtube, Netflix etc. auf dem Bildschirm zu sehen ist, erinnern. Sie verbildlichen das Anhalten, dass für einen Freeze Frame notwendig ist.

Prozess

Mit der Hilfe meines Bruders habe ich das notwendige Referenzmaterial für die Portraits fotografiert.

Den Malprozess habe ich mit dem in Blautönen gehaltenen Selbstbildnis begonnen. Hierbei musste ich mich zuerst an die abstrakte Farbpalette gewöhnen. Auch die Balance zwischen Farbflächen mit klaren Konturen und Farbflächen mit Übergängen musste ich oft bewusst berücksichtigen. Insgesamt hat es mir geholfen mich nur auf die Kontraste in dem Referenzfoto zu konzentrieren.

Das Kohleportrait war auch eine interessante Erfahrung, da ich fast nie mit diesem Medium arbeite. Ich habe viel Zeit mit dem „Block-In“ (Platzieren der wichtigsten Formen im richtigen Verhältnis) verbracht. Mithilfe eines alten Borstenpinsels habe ich die Kohlepigmente „vermalt“.


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