weitere Statements zur Kultur in Österreich aus unserem Ballprogramm:
In der Kunst geht esw immer um diesselben Menschlichen Probleme
vor allem um zwischenmenschliche Beziehungen, die Suche nach
einem Sinn des Daseins, Werte zu setzen und zu sehen, in dem,
was man tut, die Frage danach, ob man nicht durch Einsichten in
Schreckliches das Schöne sehr viel tiefer erleben kann, das Erlebnis
der Schönheit an sich.
Eines der Dinge, die mich am meisten bekümmern und besorgt machen,
ist der Stellenwert der Kunst bei der Erziehung von Kindern und
Jugendlichen. Wenn die für die Erstellung der Lehrpläne Verantwortlichen
nicht endlich begreifen, daß die Dinge, die der junge Mensch in
der Schule mitbekommt, vielleicht schließlich und endlich dazu
führen, dass aus den Schülern unglückliche Menschen werden, dann
Hier müsste im letzten Moment das Steuer noch herumgerissen
werden. Vergegenwärtigen Sie sich einmal das Prinzip der Ausbildung
an mittelalterlichen Klosterschulen: Musik war damals eines der
drei wichtigsten Fächer, und zwar deshalb, weil man die Meinung
vertrat, daß jemand, der etwas von Musik versteht, auch denken
kann, denken mit Phantasie, seine Entwicklung voraus überlegen,
durc die Kunst über das rein mathematisch-physikalische Denken
hinauswachsen.
Eines der Dinge, die mich am meisten bekümmern und besorgt machen,
ist der Stellenwert der Kunst bei der Erziehung von Kindern und
Jugendlichen. Wenn die für die Erstellung der Lehrpläne Verantwortlichen
nicht endlich begreifen, daß die Dinge, die der junge Mensch in
der Schule mitbekommt, vielleicht schließlich und endlich dazu
führen, dass aus den Schülern unglückliche Menschen werden, dann
Hier müsste im letzten Moment das Steuer noch herumgerissen
werden. Vergegenwärtigen Sie sich einmal das Prinzip der Ausbildung
an mittelalterlichen Klosterschulen: Musik war damals eines der
drei wichtigsten Fächer, und zwar deshalb, weil man die Meinung
vertrat, daß jemand, der etwas von Musik versteht, auch denken
kann, denken mit Phantasie, seine Entwicklung voraus überlegen,
durc die Kunst über das rein mathematisch-physikalische Denken
hinauswachsen.
Ich sehe die Kunstausbildung in Österreich immer schlechter werdend.
Das Lehrerpotential ist noch sehr gut, aber die Gesinnung derer,
die die Lehrpläne erstellen, ist katastrophal, schon seit 20 Jahren!
Jede Kunst weist wie ein Seismograph die allgemeine Situaion einer
Zeit auf, Kunst kann nicht gemacht werden. Demzufolge kann man
die zeitgenössische Kunst nicht ablehnen, ohne zugleich eine Veränderung
unserer Situation, die diese hervorbringt, zu verlangen wenn
dies wünschenswert ist.
Alle Zitate von N. Harnoncourt sind dem Interview Ich glaube
nicht an Schuldige (Alexander Pühringer im Gespräch mit Nikolaus
Hernoncourt, Noema 1/1984/S.76 ff.) entnommen.
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