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e-learning 07/08 2007/08 BEH A. Thiel
Jahresthema "Mythos"

Mythos (altgr. Laut, Wort, Rede, Erzählung, lat. mythus, Pl.: Mythen; Ant.: Logos) ist eine Erzählung von Ereignissen. Aristoteles (Poetik) verstand unter Mythos die Nachahmung von Handlung, also von etwas Bewegtem, im Unterschied zu den statischen Charakteren, die seiner Auffassung nach noch keine Dichtung ausmachen. Mythos wäre also, vom Gehen eines Menschen zu sprechen, statt bloß seinen Gang zu charakterisieren.
Aus dieser schlichten, technischen, von konkreten Inhalten unabhängigen Definition hat sich im Neuhumanismus des 19. Jahrhunderts, ausgehend von Vorstellungen der französischen Klassik und der Weimarer Klassik, eine Vorstellung von „Mythos“ als eines Fundamentalen, Grundlegenden, Urtümlichen herausgebildet, das mit antiken oder mittelalterlichen (später auch mit außereuropäischen oder subkulturellen) Stoffen verbunden ist und die schwindende Autorität des Biblischen ersetzen konnte.
(Quelle: Wikipedia, http://de.wikipedia.org/wiki/Mythos)

Foto: Franz Hubman, Museum Wien
Mythos: "Essen" - Aktion und Installation in der Schule am 2. April 2008
Claude Lorrain: Vertreibung der Hagar (Alte Pinakothek, München)
zahlreiche Links zum Thema "Mythos"

Ausgangspunkt für unsere Arbeit ist eine Aktion des Künstlers Joseph Beuys am 26. November 1965.

Joseph Beuys: Wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt

Zu Beginn der Aktion in der Galerie Schmela in Düsseldorf versperrte Beuys die Tür von innen und ließ die Besucher draußen. Diese konnten nur durch Fenster den Vorgang beobachten. Seinen Kopf vollständig mit Blattgold, Goldstaub und Honig bedeckt, begann er, dem toten Hasen die Bilder zu erklären: Mit dem Tier auf dem Arm, und offenbar im Zwiegespräch mit diesem, ging er durch die Ausstellung, von Objekt zu Objekt. Erst nach drei Stunden wurde das Publikum in die Räume gelassen. Beuys saß dabei, den Hasen auf dem Arm, mit dem Rücken zum Publikum auf einem Hocker im Eingangsbereich.

mehr Information zur Aktion von Joseph Beuys auf WIKIPEDIA
zum Thema FLUXUs auf kunstwissen.de
zum Thema Beuys auf 3sat
Buch zum Thema
Martin Müller "Wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt: Schamanismus und Erkenntnis im Werk von Joseph Beuys", (Taschenbuch), Verlag VDG Weimar, 1993

http://de.wikipedia.org/wiki/Wie_man_dem_toten_Hasen_die_Bilder_erklärt

http://www.kunstlinks.de/material/kroeger/beuys/

Bilder zum Thema
SANTERIA: Auch heute wird noch auf Kuba der Santeria Tradition gepflegt. Die Yoruba, Sklaven aus Westafrika ( heute Nigeria ) konnten Ihren Glauben nicht frei ausüben. Die Kolonialherren bestraften die Ausübung der "animistischen" Kulte und so bedienten sich die Yoruba eines Tricks, um ihre Traditionen zu wahren.

Der Trick war der, dass sie den von der kath. Kirche aufgezwungenen Schutzheiligen jeweils einen ihrer Götter (Orischas) zuordneten. So konnten sie in der Kirche zum christlichen Gott beten, sich so vor Strafen retten und gleichzeitig weiter ihre Orischas verehren. So entstand der Kult Santaria. Zentraler Bestandteil dieses Glaubens ist der Götter-Pantheon der Orischas, die über die Naturkräfte regieren und von ihren Adepten angerufen und um Rat gefragt werden. (>mehr)
Foto: A. Thiel, Havanna/Kuba
Lebende Werbung (Sandwichman) - im Dienste der (kulturellen/sozialen) Kommunikation
Fotos: Nancy Steinbock PostersKulturbox
Fotos: Von Geza (aka Wilsing) auf flickr.com (Sandwichman)
Francis Alÿs: theparadoxof thepraxis, 1997 Timm Ulrichs: Ich kann keine Kunst mehr sehen!, 1975

ARBEITSVORSCHLÄGE
(Termine rechtzeitig festlegen!!!)
1. Aktion

INTERVENTION IM ÖFFENTLICHEN RAUM (weltweite Aufmerksamkeit über eine Salzburger Web-Cam oder wie an ein neues Medium adaptierte Erzählstrategien mythische Zustände generieren) > mehr...

2. Aktion

INTERVENTION IM ÖFFENTLICHEN RAUM (der Weg der Geister: was hier dem Nuba-Mann auf das Gesicht gezeichnet ist, vollziehen wir im öffentlichen Raum als Weg mit unseren surrealen Plastiken. Thema: Schieben und gezogen werden) > mehr...

3. Aktion

INTERVENTION IM ÖFFENTLICHEN RAUM (das Wesen der mythischen Erzählung: ihre Strukturen sind autonom und in sich geschlossen. In bildhaft assoziativer Weise rühren sie den Hörenden und überbrücken so die hermetischen Grenzen der Kommunikation. Collagierte Mythen dringen durch die perforierten Wände des Mythenerzählhauses an das Ohr des Lauschenden.) > mehr...


4. Aktion

INTERVENTION IM ÖFFENTLICHEN RAUM (Der Produzent der Abbildung wird auch zu seinem Protagonisten. Ich trage die archetypischen Bilder der Menschheit mit mir herum und preise sie an wie unverzichtbares Lebenselexier. Das Bild auf meiner Brust und meinem Rücken ist Projektionsfläche und Projektor zugleich.) > mehr...