Mittwoch, 6. Juni, 18:00
Ausstellungsvernissage „Heimat – Fremde“

anschließend Lesung der Literaturgruppen

Die Bildnerischen Erzieher, Werkerzieher und die Textilen Gestalter haben heuer das Jahresthema in das Spannungsgefüge des Eigenen, Bekannten, Vertrauten, Behausten contra des Anderen, Unbekannten, Furchterregenden, Unbehausten gestellt und die klaren Trennlinien dieser Bereiche in Frage gestellt. Wie immer sind die Annäherungen der Schüler an dieses aktuelle Thema sehr weit gefasst und garantieren für Überraschungen durch unkonventionelle Sichtweise und erfrischend unverkrampfte Denkungsart. Da werden Vorurteile rücksichtslos demontiert, altehrwürdige Begriffe auf ihre Brauchbarkeit befragt und neue Orientierungen erprobt. Lustig heitere Sinnsprüche werden wie zu Omas Zeiten in zartseidenes Papier gestickt, sodass deren derbe Unbedarftheit in einen behutsamen Frageton umschlägt. Ahnenforschung wird bildnerisch betrieben, Vergangenheit und Herkunft als identitätsbildend erfahren und dennoch relativiert: das Bild meiner Ahnen ist nicht auf das vergilbte Foto aus der Keksschachtel der Großmutter zu reduzieren, obwohl gerade sie dabei so glänzende Augen bekommt.  Die Bewegung im Raum, in der Landschaft, in den fremden Kulturen stärkt das Gefühl für die eigene Tradition und ermöglicht das Neue aus dem Gefühl der Lust für das Unbekannte. Zeichnungen, Bilder, Plastiken, Fotos, Videos, Architekturmodelle bis hin zu öffentlichen Aktionen behandeln dieses spannende Thema. Eine Lesung der Literaturgruppen nach der Vernissage rundet die Präsentation ab.