100 Pastelle aus der neuen Serie: GHANA (2012/13) |
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Vernissage: Donnerstag, 16. Mai 2013, 19.00 Uhr, Rathaus Salzburg Eröffnung: Bürgermeister Dr. Heinz Schaden einleitende Worte: Dr. Anton Gugg Ausstellungsdauer: 17. Mai bis 26. Juni Katalog: Leporello mit 8 Abbildungen (DIN A5) > Pdf FINISSAGE: Mittwoch, 26. Juni 2013, 19.00 Uhr Einladungskarte der Stadt:SalzburgKULTUR Beim Verkauf der Bilder wird ein Teil des Reinerlöses Schulprojekten in Ghana zur Verfügung gestellt. |
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mehr Information: Texte zu den Bildern | ||
Liebe Kunstfreunde! Gewisse Themen und die damit verbundenen Erwartungshaltungen ziehen sich wie rote Fäden durch die Kunstgeschichte. Gewisse Sehnsüchte sind zu stark, um künstlerisch-bildliche jemals gänzlich befriedigt zu werden. Egal, zu welcher Zeit sie auftauchen und über eine bestimmte Zeitstrecke leitmotivisch für viele Kreative werden. Einer dieser unverwüstlichen Kunst-Wiederkehrer ist der Bilderdrang zum Exotischen, dem die ganz Großen ihrer Zunft ebenso erlagen wie die vielen kleinen Trittbrettfahrer zeitgemäßer Trends. Im Rokoko liebte man das Türkische und Indianische, wie man das Indische nannte. 100 Jahre später malten Ingres und Delacroix ihre schwülen Träume von Odalisken und anderen Haremsdamen. Im vorvorige Jahrhundert blühten die auf Morgenland projizierten Männerphantasien besonders üppig, bei den Heroen der frühen Moderne war es dann mehr die Landschaft. Slevogt und Klee entdeckten die kargen Reize Nordafrikas, Nolde erlag wiederum den koloristischen Wonnen der Südsee, von Gauguin ganz zu schweigen, während Matisse den Geheimnissen arabischer Damen nachspürte. Und dann kommt plötzlich ein gewisser Anton Thiel aus Salzburg mit einem Riesenkonvolut von Afrika-Pastellen daher, die jedem Expressionisten Ehre machen würde. So unverblümt die eigentlich altmodischen, längst erkalteten Feuer des empfindlichen Farbpuders neu entzündend und so frisch von der Künstlerleber weg, als ob es die großen Ausdruckskünstler der Vergangenheit oder auch nur einen Wilhelm Kaufmann aus Salzburg gegeben hätte, der in seinen Gemälden und Grafiken ebenfalls afrikanisches Leben und Natur feierte. Ich war jedenfalls baff vor Erstaunen vor so viel Power im Umgang mit einem schwierigen Traditionsmalverfahren und Themen, die eben verbraucht schienen. Ghana so die lapidare Titelauskunft über diesen unglaublich geschlossenen, von Blatt zu Blatt gleichwertigen Werkblock, mag das Nebenprodukt eines ganz anderen Unternehmens gewesen sein, wie das so oft ist in der Kunst und nicht nur in der bildenden. Umstände spielen keine Rolle, wichtig ist nur die zurückbleibende Malausbeute und die ist wirklich beeindruckend und überraschend auch wenn man weiß, dass Anton Thiel immer schon ein Virtuose seiner Mittel und ein glänzender Beobachter seiner bereisten Kontinente war. Jawohl, das ist Afrika, auch muss man immer dazu sagen stark, überwältigend, rhythmisch-ekstatisch, glühend, magisch, animalisch, animistisch, eine Explosion der Natur, die Auflösung des Einzelnen in der Bewegtheit der Wildnis. Das rückt nicht vom tradierten Afrikabild ab, ist aber dennoch höchst überzeugend. Besonders wenn es daherkommt in der sakralen Würdeform einer Ikonostase. Also lasst uns den Trommeln folgen und die Geräusche dieses vielleicht unbegreiflichsten und auch unbekanntesten Kontinents verkosten, der bis heute Beute fremder Kräfte ist und dennoch uneinnehmbar bleibt. Anton Thiel malt Bilder am Puls dieses Phänomens, das Afrika heißt und ein Mysterium bleibt. Eine fantastisches, eigentlich heiteres Bilderpanorama aus dem Herzen der Finsternis, das es für andere war und ist. Katalog: Leporello mit 8 Abbildungen (DIN A5) > Pdf Alle Arbeiten während der Ausstellung: Pastell auf Ingrespapier (48 x 63 cm) mit Passepartout: 1000.- Euro (ohne Rahmen) |
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mehr Information: Texte zu den Bildern (Anton Thiel) | ||
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