Startseite Homepage 7a/e BE e-learning
Schueler BE
BE e-learning 7a/e 2003/04 zurück 2003/04 BEH A. Thiel
DürerLandschaftMittelalterAufnahmsprüfungAgitationskunstWertediskussionReferateTagebücher Rückmeldungen
Programm für das Schuljahr 2003/04 • Dürer

„die Gedanken der Zeit“ - was für Dürer die Gefühle, Ängste, Nöte und Sehnsüchte seiner Zeit bedeuteten, kann man an den Kupferstichen „Ritter, Tod und Teufel“, „Melencolia“, „Hieronymus im Gehäus“ und an den Holzschnitten „die apokalyptischen Reiter“ (aus der Geheimen Offenbarung des Johannes) ablesen. Wie würden wir diese Arbeiten zeitgemäß interpretieren? (Silberstiftzeichnung). Allerdings ist der wirkliche Ausgangspunkt dieser Übung der Besuch in der Galerie der Akademie der Bildenden Künste in Wien, wo wir den Altar von Hieronymus Bosch ausführlich betrachteten.

zum Vergrößern auf die Bilder klicken

Vorgangsweise
  • Technik: ein etwas stärkeres Papier (ca. 150 Gramm) wird auf eine Unterlage aufgespannt und mit einem Kreidegrund (Kreide, Titanweiß, Hasenleim oder Kleister, ein wenig Leinöl dazu emulgiert) grundiert. Als Silberstiftersatz diente uns ein Lötdraht, den wir in eine Bleistifthalterung steckten. Das Resultat ist eine zarte, matallisch schimmernde Zeichmnung, der Reiz sich besonders im Dialog mit der Grundierung entwickelt. Vorsicht: kaum Korrekturmöglichkeiten beim Zeichnen. Der Sinn einer solchen Übung entwickelt sich vor allem durch den historischen Ansatz und in der Sensibilisierung für fremde Materialien.

  • Inhalt: In der Auseinandersetzung mit dem Wiener Weltgerichttrytichon von Hieronamus Bosch in der Wiener Akademie der Bildenden Künste stellte sich natürlich die Frage nach der metaphorischen Aussage (die sieben Todsünden) und der Vermittelbarkeit bzw. Übersetzbarkeit dieser für unsere Zeit. Dass stilistisch der Surrealismus natürlich mitgedacht werden musste, lag auf der Hand.

  • Information zu den 7 Todsünden aus historisch-religiöser Sicht
    Erstmals wurden die Todsünden von dem griechischen Theologen Evagrius von Pontus erwähnt. Er erstellte einen Aufzählung von acht Todsünden und niederträchtigen Leidenschaften der Menschheit: "Völlerei, Wollust, Habgier, Traurigkeit, Zorn, geistige Faulheit, Ruhmsucht und Stolz".
    Die aufsteigende Reihenfolge ergibt sich durch die Schwere der Versündigung, wobei der Stolz die schlimmste Sünde für Evagrius darstellte. Papst Gregor I., der Große reduzierte im 6. Jhr. die ursprünglich "Acht Todsünden" auf die bekannten "Sieben Todsünden", welche sich im Allgemeinen in der katholischen Glaubenswelt durchsetzten. Papst Gregor fasste dann "Ruhmsucht & Stolz" zu "Hochmut" und "Traurigkeit & Faulheit" zu einer Sünde zusammen. Die Reihenfolge änderte er ebenso und fügte noch den "Neid" hinzu: "Hochmut, Neid, Zorn, Traurigkeit, Habgier, Völlerei und Wollust". Im 7. Jhr. wurde die "Traurigkeit" mit "Trägheit" und "Habgier" mit "Geiz" neu definiert.
    Info: http://www.lucifuge.de/themen/religio/suenden.htm