Anton Thiel




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die Dekoration (Vorbereitung) Bildnerische Erziehung

Fotos: A: Thiel, Johanna Waldmann

The Fabulous A–Musing Pops

Das Ballprogramm (Anton Thiel)

Aus dem Ballprogramm

In der Kunst geht esw immer um diesselben Menschlichen Probleme – vor allem um zwischenmenschliche Beziehungen, die Suche nach einem Sinn des Daseins, Werte zu setzen und zu sehen, in dem, was man tut, die Frage danach, ob man nicht durch Einsichten in Schreckliches das Schöne sehr viel tiefer erleben kann, das Erlebnis der Schönheit an sich.

Eines der Dinge, die mich am meisten bekümmern und besorgt machen, ist der Stellenwert der Kunst bei der Erziehung von Kindern und Jugendlichen. Wenn die für die Erstellung der Lehrpläne Verantwortlichen nicht endlich begreifen, daß die Dinge, die der junge Mensch in der Schule mitbekommt, vielleicht schließlich und endlich dazu führen, dass aus den Schülern unglückliche Menschen werden, dann … Hier müsste im letzten Moment das Steuer noch herumgerissen werden. Vergegenwärtigen Sie sich einmal das Prinzip der Ausbildung an mittelalterlichen Klosterschulen: Musik war damals eines der drei wichtigsten Fächer, und zwar deshalb, weil man die Meinung vertrat, daß jemand, der etwas von Musik versteht, auch denken kann, denken mit Phantasie, seine Entwicklung voraus überlegen, durc die Kunst über das rein mathematisch-physikalische Denken hinauswachsen.

Eines der Dinge, die mich am meisten bekümmern und besorgt machen, ist der Stellenwert der Kunst bei der Erziehung von Kindern und Jugendlichen. Wenn die für die Erstellung der Lehrpläne Verantwortlichen nicht endlich begreifen, daß die Dinge, die der junge Mensch in der Schule mitbekommt, vielleicht schließlich und endlich dazu führen, dass aus den Schülern unglückliche Menschen werden, dann? Hier müsste im letzten Moment das Steuer noch herumgerissen werden. Vergegenwärtigen Sie sich einmal das Prinzip der Ausbildung an mittelalterlichen Klosterschulen: Musik war damals eines der drei wichtigsten Fächer, und zwar deshalb, weil man die Meinung vertrat, daß jemand, der etwas von Musik versteht, auch denken kann, denken mit Phantasie, seine Entwicklung voraus überlegen, durc die Kunst über das rein mathematisch-physikalische Denken hinauswachsen.

Ich sehe die Kunstausbildung in Österreich immer schlechter werdend. Das Lehrerpotential ist noch sehr gut, aber die Gesinnung derer, die die Lehrpläne erstellen, ist katastrophal, schon seit 20 Jahren!

Jede Kunst weist wie ein Seismograph die allgemeine Situaion einer Zeit auf, Kunst kann nicht „gemacht“ werden. Demzufolge kann man die zeitgenössische Kunst nicht ablehnen, ohne zugleich eine Veränderung unserer Situation, die diese hervorbringt, zu verlangen – wenn dies wünschenswert ist.

Alle Zitate von N. Harnoncourt sind dem Interview "Ich glaube nicht an Schuldige" (Alexander Pühringer im Gespräch mit Nikolaus Hernoncourt, Noema 1/1984/S.76 ff.) entnommen.