Anton Thiel


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ARCHITEKTUR

Die Beteiligten am Projekt

Projekt Bahnhof
Architekturtage 2002 in Salzburg)

Architekten:Elsa Nicol und Edgar Spraiter
Lehrer: Anton Thiel

"the Role of Architecture as Social Commentary"


ARCHITEKTURTAGE 2002

  • ARCHITEKTURTAGE 2002

    Projekt: Bahnhof - the Role of Architecture as Social Commentary

    Die Architekten Elsa Nichol und Edgar Spraiter (Architektur Geistlweg - www.geistlwegarch.com) inszenieren zusammen mit den Schülern der 6a/e des Musischen Gymnasiums und dem Lehrer Anton Thiel eine Serie von architektonischen Interventionen / Installationen im Umfeld des Bahnhofsareals von Salzburg. Das Ziel ist, vertraute Umgebung durch gezielte Fragestellungen stärker ins Bewusstsein zu bringen, wieder wahrnehmbar zu machen (Sensibilisierung und Differenzierung).

    Folgende Projekte wurden geplant und durchgeführt:

    1.) Fotosäulen zum Thema memory/Erinnerung: kleine, unscheinbare Porträtfotos der Schüler werden innerhalb der Metallkonstruktion der Trägersäulen der Bahnsteigüberdachung (überrall im Bereich der Bahnsteige) montiert - viele der Schüler haben ein Teil ihres Lebens mit Warten und Ankommen am Bahnhof verbracht und ihre Gesichter sind uns allen als ein Teil der Bilder vom Reisen präsent; undeutlich zwar, flüchtig und schemenhaft, umfangen von der eisernen Konstruktion des Vergessens.

    2.) Wohnzimmerinsel zum Thema isolation/Abgrenzung: wir alle sind mit dem Verhältnis von privaten und öffentlichen Räumen vertraut und trennen des beiden Sphären strikt. Dass jedoch in jedem öffentlichen Raum unsichtbar Privaträume entstehen und öffentliche Sphären in unsere Intimräume eindringen, wird gerne verdrängt. (Eingangshalle)

    3.) Schritte der Erinnerung: Der Boden, auf dem wir uns selbstverständlich auch am Bahnhofsrareal bewegen, ist teil unserer Erinnerung: Mit jedem Schritt löst sich ein Bild unserer Sehnsucht, wir hinterlassen Zeichen unserer Träume vermischt mit den grauen Chiffren des Alltags. (Stiege zu den Bahnsteigen)

    4.) wechselnde Identitäten - wir ignorieren die vielen Säulen und Träger, die wir am Bahnhofsareal wahrnehmen, weil sie für uns Reisende von selbstverständlicher Bedeutungslosigkeit sind. Was passiert aber, wenn sie mit Hemd umhüllt und seriös mit Krawatte gekleidet ebenso auf den nächsten ICE geduldig warten? (Bahnsteig)

    5.) Dufträume: wir sind bei wachsendem Drange glücklich, ein halbwegs sauberes Klo zu finden, doch bisweilen stockt einfach der Atem. Die dunklen Flecken an einigen markanten Ecken unseres Weges lassen unseren Blick verschämt missmutig wo anders hin schweifen - was aber, wenn ein Wohlgeruch plötzlich emporsteigt und den Raum um uns verzaubert? (Bahnsteig)

    6.) der neugierige Blick - wir Menschen sind im Grunde genommen Augenmenschen - überall hin schweift unser Auge und wir lassen es auf jenen Dingen ruhen, die sich besonders interessant gebärden. Wagen wir den Blick durch das Teleskop, das uns hilft, Fernes, Ersehntes, Unerreichbares näher zu bringen!

    7.) Bewegung löscht aus - Speed/Geschwindigkeit ist eine jener Maximen, die dazu geführt haben, dass Eisenbahnen gebaut wurden. Dort, wo man beschwerliches Reisegepäck aus der Dynamik der Bewegung herausnehmen möchte gerinnt die Zeit zu eisernen Kästen. (Schließfächer - Plakate und Soundinstallation)

    8.) Dynamik contra Langsamkeit: Wir alle leiden unter der stetig zunehmenden Hektik unserer Zeit und doch sind wir hoch erfreut über jede Nachricht bezüglich schnellerer Reisezeiten. Dagegen ist die Bewegung einer Schnecke von scheinbar unendlicher Langsamkeit und belächeln mitleidig ihr ?zugloses? Dasein.

    9.) wie ein Fürst scheinen wir uns zu fühlen, wenn man uns den roten Teppich ausrollt, denn der Kunde ist ja König. Wie aber reagiere ich auf das Auserwähltsein, wenn ich nicht darauf vorberitet bin? (Bahnsteig und diverse andere Orte am Bahnhof)

    Die Aktionen finden am Mittwoch, den 25. September zwischen 11.00 Uhr und 13.00 Uhr statt.

    Die Kosten werden dankenswerterweise von der Kammer für Architekten und Ingenieurskonsulenten in Oö. u. Sbg. bestritten.
    Mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Bundesbahnen/Bahnhofsverwaltung.
    Ein Projekt der Initiative Architektur & Schule.

    Wir bitten alle Reisende, Passanten und Besucher um ihre geschätzte Aufmerksamkeit
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